Vorbereitungen zur Operation

Allergien

Informieren Sie Ihren behandelnden Arzt rechtzeitig vor Ihrem OP-Termin, ob und welche Allergien bei Ihnen bekannt sind. Denken Sie dabei nicht nur an Metallallergien, sondern auch an Reaktionen auf Medikamente oder synthetische Stoffe.

Weitere Erkrankungen

Falls Sie sich wegen anderer Erkrankungen in medizinischer Behandlung befinden, sollten Sie das Ihrem behandelnden Arzt vor der Operation mitteilen, so dass sich das OP-Team rechtzeitig darauf einstellen kann.

Anästhesie

Neben einer Vollnarkose besteht grundsätzlich auch die Möglichkeit, die Operation in einer Teilnarkose (Rückenmarksnarkose) oder mittels peripherer Nervenblockade (sog. „Schmerzkatheter“) durchzuführen. Die Entscheidung, welche Form für Sie in Frage kommt, trifft der zuständige Narkosearzt in der Regel abhängig von Begleiterkrankungen.

Wichtige Utensilien

Mit dem Gang in die Klinik stellt sich auch immer die Frage, welche Utensilien Sie für Ihren Klinikaufenthalt benötigen. Hierbei kann Ihnen folgende Liste eine Hilfe sein.

Notwendiges für Sie persönlich:

  • Toilettenartikel
  • Schlafanzug
  • Bademantel
  • Bekleidung für Sport und Freizeit
  • Flache, rutschfeste Schuhe für den sicheren Gang direkt nach der Operation
  • Sport- und Hausschuhe
  • Notwendige Medikamente
  • Bücher, Zeitschriften
  • Kontaktadressen von Angehörigen, Freunden und Bekannten
  • Etwas Bargeld

Notwendiges für die Klinik:

  • Angefertigte Röntgenbilder
  • Untersuchungsberichte
  • Überweisungen
  • Krankenkassenversicherungskarte
  • Allergiepass
  • Falls vorhanden Marcumarausweis
  • Detaillierte Auflistung Ihrer Medikamente mit Dosis, Menge und Einnahmezeitpunkt
  • Implantatepass von früheren Operationen (z. B. Hüftoperation oder Herzschrittmacher)

Vor der Operation

Um möglichst frühzeitig, mögliche Risiken zu minimieren und Sie entsprechend umfassend auf die bevorstehende Operation vorzubereiten, kommen Sie ein bis zwei Wochen vor Ihrem OP-Termin zu uns ins Krankenhaus. Wir kontrollieren zu diesem Termin nochmals alle Ihre Blutwerte, werten Zusatzuntersuchungen anderer Ärztinnen und Ärzte mit Ihnen gemeinsam aus und besprechen ggf. die Einnahme von Medikamenten bzw. weitere vorliegende Erkrankungen. Außerdem wird der Narkosearzt das Aufklärungsgespräch mit Ihnen führen. Sie haben noch Fragen? Kein Problem - auch hierfür nehmen wir uns an diesem Tag Zeit.

In der Regel erfolgt dann am Vortag der Operation die Aufnahme ins Krankenhaus. Nach Erfassung der persönlichen Daten werden Sie auf die Station gebracht. Die Schwestern und Pfleger stehen Ihnen zur Klärung weiterer Fragen zur Seite. Wegen der Narkose dürfen Sie ab einem definierten Zeitpunkt nichts mehr zu sich nehmen. Sie erhalten gegebenenfalls vor der Operation Beruhigungs- oder leichte Schlafmittel.

Das operative Vorgehen

Nach der Einleitung der Narkose und dem Abschluss der Vorbereitungen erfolgt das Waschen des zu operierenden Knies, anschließend dann der Hautschnitt. Die darunter liegenden Weichteile und Muskeln werden schonend zur Seite geschoben und das Kniegelenk freigelegt. Anschließend werden Knorpelreste, unförmige Knochenteile und der Meniskus entfernt. Der Operationszugang erfolgt in jedem Fall von vorne, aber es gibt verschiedene Verfahren, die sich nach dem Eröffnungspunkt der Haut und der Präparation der Weichteile unterscheiden. Gerade weniger invasive Zugänge finden heute immer stärkeren Anklang, da sie einzelne Muskel- und Sehnenstrukturen schonen. Dabei ist aber nicht die Länge des sichtbaren Hautschnitts entscheidend, sondern die schonende Handhabung der Weichteile unter der Haut. Die Operationszeit beträgt je nach Fall etwa 90 bis 120 Minuten.

Der Oberflächenersatz

Nach erfolgtem Zugang und der Freilegung des Kniegelenks, wird der Knochen anhand der passenden Schablonenform so vorbereitet, dass die entsprechende Prothesenform passt. Hierbei wird zunächst der Unterschenkelknochen im rechten Winkel zur Beinachse mit einer Säge präpariert. Anschließend wird unter Berücksichtigung der Weichteile (Gelenkkapsel und Bänder) der Gelenkspalt gemessen. Sollte es z. B. zu einer Verkürzung der Bänder im Gelenk gekommen sein, kann dies korrigiert werden, um eine hohe Stabilität des Kniegelenkes zu erzielen. Danach erfolgt die Vorbereitung des Oberschenkelknochens für die passende Knieendoprothese, ebenfalls mit einer Säge. Ist so ein optimales Implantatbett geschaffen, wird der korrekte Sitz und die gute Beweglichkeit des Kniegelenkes mit Hilfe von Probeprothesen geprüft. Nach Bestätigung einer exakten Prothesenpassform werden die Verankerungsmöglichkeiten in den Knochen gebohrt oder geschnitten. Als letzter Schritt werden dann die endgültigen Komponenten der Knieendoprothese eingesetzt und fixiert.

Die neue Gelenkfunktionalität wird abschließend überprüft und ggf. Muskeln sowie die Weichteile vernäht und die Wunde verschlossen. In die Wunde werden Schläuche eingelegt, die einen Bluterguss abfließen lassen. Diese werden ca. 2-3 Tage nach der Operation wieder entfernt.

Nach der Operation

Die ersten Schritte

Im Regelfall wird bereits ein oder zwei Tage nach der Operation unter Anweisung von medizinischem Fachpersonal Ihr neues künstliches Gelenk belastet. Im Krankenhaus lernen Sie mit Hilfe eines Physiotherapeuten, Ihr Gelenk wieder zu strecken und zu beugen. Mit Hilfe von Gehstützen können Sie erste Gehversuche unternehmen. Nach und nach gliedern sich weitere therapeutische Maßnahmen an und Sie erlernen das Gehen, richtiges Treppensteigen sowie das Sitzen.
Ein Video mit Bewegungsanleitung können Sie sich hier ansehen.

Rehabilitation

Nach rund 10 Tagen erfolgt die Entlassung aus der Klinik in die Rehabilitation, die auf Sie als Patient mit einem künstlichen Kniegelenk spezialisiert ist. Ziel ist es, stufenweise die Vollbelastung des  künstlichen Gelenkes zu erreichen und Sie auf die normalen Tätigkeiten und Gewohnheiten in Ihrem Alltag vorzubereiten. Durch intensive Übungen wird Ihre Beweglichkeit verbessert und Ihre Muskulatur dahingehend aufgebaut. Die anschließende Behandlung kann sowohl ambulant als auch stationär in einer Rehabilitationseinrichtung erfolgen. Art und Umfang der Maßnahmen werden vom Sozialdienst der Klinik gemeinsam mit Ihnen geplant und die hierfür erforderlichen weiteren Schritte eingeleitet.

Nachuntersuchungen

Durch den Gelenkersatz können Sie Ihr Leben wieder schmerzfrei und mit mehr Bewegung genießen. Für einen langfristigen Erfolg sollten in regelmäßigen Abständen Nachkontrollen stattfinden. Mittels Röntgenbildern wird die Integration der Prothesenkomponenten in bzw. an den Knochen beurteilt, sowie die Gelenkfunktionalität überprüft.