Leben mit dem neuen Kniegelenk

Der langfristige Erfolg des Gelenkersatzes wird durch die Nachbehandlung und durch Ihr Verhalten nach der Operation beeinflusst. Nach der Rehabilitation steht Ihre Rückkehr in den gewohnten Alltag mit all den dort auftretenden Belastungen an. Etwa sechs bis acht Wochen nach der Operation ist Ihre Muskulatur wieder soweit aufgebaut und gestärkt, dass Sie zur Stabilität des Gelenkes beiträgt. In diesem Zeitraum müssen daher starke Belastungen auf die Prothese vermieden werden.

Der Endoprothesenpass

Er ist ein wichtiger Bestandteil auf Reisen, insbesondere bei Personenkontrollen auf dem Flughafen, da der Personen-Scanner auf Komponenten aus Metall reagieren kann. Der Pass weist Sie als Implantatträger/in aus und dient zur Identifikation und Dokumentation der bei Ihnen eingesetzten Implantatkomponenten durch die eingeklebten Aufkleber. Hier werden auch Ihre Nachuntersuchungstermine eingetragen. Bewahren Sie den Pass an einem sicheren Ort auf bzw. tragen Sie ihn bei sich.

Tipps und Tricks

Im Folgenden finden Sie einige Empfehlungen für den Alltag, insbesondere für die ersten sechs Monate, die Ihnen den Umgang mit dem künstlichen Gelenk vereinfachen:

Zu vermeiden sind:

  • Abrupte und ruckartige bzw. stoßartige Bewegungen
  • Sportarten, bei denen es zu starker Beschleunigung und plötzlichem Abbremsen kommt (Tennis, alpiner Skilauf, Bergsteigen usw.)
  • Übermäßiges und langes Stehen
  • Überschlagen der Beine
  • Extreme Beugung wie bspw. beim Hocken oder Knien
  • Starke und überproportionale Gewichtszunahme
  • Heben von schweren Lasten

    Empfehlungen für die Vereinfachung des Alltags:

    • Gutes, flaches und rutschfestes Schuhwerk
    • Gleichmäßiger Gang
    • Schuhe mit Klettverschluss oder elastischen Schnürsenkeln
    • Ausräumen von Stolperfallen, z. B. Teppichkanten, herumliegende Gegenstände

      Der Sport

      Nach dem Anwachsen der Prothesenkomponenten an den Knochen ist eine hohe Stabilität erreicht. Allerdings ist ein künstliches Gelenk nicht mit einem Natürlichen zu vergleichen, so dass es Einschränkungen, gerade beim Sport, gibt. Sport ist in jeglicher Hinsicht positiv, doch sollte das berühmte “Maß halten” zum Tragen kommen. Gerade Stoßbewegungen, wie bei Sprüngen aus höherer Distanz sowie Belastungen, die ruckartig und in schnellen, wiederkehrenden Zyklen auftreten oder einen hohen Bewegungsumfang erfordern, sind eher zu vermeiden.

      Geeignete Sportarten:

      • Radfahren
      • Schwimmen
      • Wandern, Nordic Walking
      • Ski Langlauf
      • Gymnastik
      • Tanzen (Standard- bzw. Lateintänze)

      Weniger geeignete Sportarten (nach Rücksprache mit dem Arzt):

      • Ballspiele und Mannschaftssport wie Fußball, Handball, Basketball,…
      • Kampfsportarten
      • Squash
      • Tennis
      • Alpiner Skilauf


      Die hier aufgeführten Punkte entsprechen keiner Generalempfehlung und können von Patient zu Patient abweichen. Ihr Alter, Ihre sportliche Erfahrung und Ihr allgemeiner Gesundheitszustand beeinflussen die Gesamtsituation. Bei weiteren Fragen sprechen Sie bitte Ihren betreuenden Arzt direkt an.