Die Geschichte

Die letzten 30 Jahre sind in der Hüftgelenkersatzchirurgie von bedeutenden Fortschritten gekennzeichnet. So stehen heute den Operateuren hochentwickelte Implantatsysteme aus hochwertigen Materialien zur Verfügung, welche mit modernen Operationsverfahren implantiert werden. Die Implantate passen sich immer besser an die Knochensituation und die dort auftretenden Kräfte an und erlauben somit eine gute Rekonstruktion des Gelenkes. Eine Endoprothese versucht, die ursprüngliche Ausgangssituation bestmöglich zu imitieren, kann aber niemals als gleichwertiger Ersatz für das natürliche Hüftgelenk angesehen werden. Damit ist auch ein Implantat nicht für die Ewigkeit bestimmt. Für einen eventuellen Austausch stehen eine Vielzahl von Optionen zur Verfügung.

Verankerung und Material

Man unterscheidet zwischen zwei Verankerungsprinzipien der Endoprothesenkomponenten – die zementfreie und die zementierte. Bei der Mischung der beiden Verfahren spricht man von einer Hybridversorgung.

Bei einer Fraktur wird in der Regel der Prothesenschaft in Verbindung mit einem Bipolarkopf unter Erhalt der natürlichen Hüftpfanne implantiert. Der Vorteil dabei ist, dass das noch intakte  Pfannenlager nicht präpariert wird. Die zementfreien Implantate sind in der Regel aus einer Titanschmiedelegierung gefertigt und teilweise mit einer porösen Oberfläche versehen, bzw. mit einer knochenwachstumsfördernden Beschichtung besprüht. Sie sorgen für ein Anwachsen des Knochens an das Implantat. Die zementierbaren Prothesenkomponenten werden aus einer Kobalt-Chrom-Schmiedelegierung gefertigt und sind unbeschichtet. Jede einzelne Prothesenkomponente ist in unterschiedlichen Durchmessern bzw. Abmessungen vorhanden. Damit kann auf die patientenspezifische, individuelle anatomische Ausgangssituation eingegangen werden. Welches Implantat mit welcher Verankerungsform für Sie in Frage kommt, hängt von Ihrer Ausgangssituation, der Knochenbeschaffenheit sowie Ihrem Aktivitätsniveau ab. Die Implantatauswahl wird gemäß weiterer verschiedener Parameter von Ihrem Arzt entschieden.